Die Ausbildung von Jagdhunden hat einen schlechten Ruf – und das leider vollkommen zu Recht. Nach wie vor werden viele Hunde gebrochen und mit Gewalt, massivem Druck oder Starkzwangmethoden, wie Stachelwürgehalsbändern oder Strom, gefügig gemacht. Sie leben in Zwingeranlagen ohne Familienanschluß, oft in Einzelhaltung.
Dabei sind vor allem die Vorstehhunde sehr sensible Charaktere, die die Nähe zu ihren Menschen suchen und auch schätzen. Sie sind feinfühlig, arbeitsfreudig und lernen über Futtermotivation genauso, wie alle anderen Hunde auch.
Die positive Art mit Jagdhunden zu arbeiten, war mir schon immer ein großes Anliegen. Deshalb bin ich seit 2009 Jagdkarteninhaber und habe mich intensiver mit der Ausbildung von Vorstehhunden und Retrievern beschäftigt. An dieser faszinierenden Arbeit mit Hunden habe ich nicht nur Gefallen gefunden, sondern auch den Bedarf an hundegerechter, fairer Jagdhundeausbildung erkannt. Mittlerweile haben Vertreter verschiedenster Jagdhunderassen meine Hundeschule besucht und ich durfte schon mit Stöber- und Erdhunden sowie Bracken und Schweißhunden arbeiten.
Neben meinem eingezäunten Hundetrainingsgelände mit 4.700 m2 stehen auch ein Niederwildrevier mit Schalenwildbesatz und Wasserzugang für Trainingszwecke zur Verfügung.
Jagdhunde in nicht jagdlichem Einsatz
Jagdhunderassen werden auch bei Nichtjägern immer beliebter. Sie stellen einen sportlichen, aktiven Typ Hund dar, haben eine edle Erscheinung, einen freundlichen Charakter und kommen oft aus dem Tierschutz zu ihren neuen, teils überforderten Besitzern.
Meist fehlen diesen Hunden artgerechte Aufgaben und geistige Auslastung.
Jagdhunderassen wurden über Jahrzehnte zu Spezialisten gezüchtet und ihnen ist die Neigung zum Jagen meist angeboren. Somit sollte ein alternatives Beschäftigungsprogramm geboten werden, dass den Bereichen der Jagdhundearbeit entspricht, jedoch die Jagdmotivation am Wild nicht fördert. Aufgabenbereiche wie Apportieren, Verlorensuche, Schleppe und Fährtenarbeit sind auch problemlos ohne Wild nachzuarbeiten.
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